Informationen zu Hanfsocken
Max Lindner Hanfsocken
Socken aus Hanf sind eine fußgesunde Alternative zu herkömmlichem Strumpfwerk aus Baumwolle und Wolle. Was die Naturfaser Hanf auszeichnet und warum sie dem Fußklima besonders gut tut, erklärt dieser Beitrag.
Hanf - eine kurze BIO-grafie
Der Mensch nutzt Hanf, sein botanischer Name lautet: „Cannabis“, seit langem. Hanf zählt sogar zu den ältesten Nutz- und Zierpflanzen des Menschen überhaupt. Er ist unter anderem als
Faserpflanze
Heilpflanze
und Ölpflanze
in Gebrauch. Als nachwachsender Rohstoff hat sich Hanf darüber hinaus auch in der Bauindustrie bewährt, zum Beispiel als Dämmstoff. Nicht zuletzt dient Hanf als Ausgangsstoff zur Herstellung von Rauschmitteln.
Im alten China lieferte Hanf, der von den Chinesen übrigens „Ma“ genannt wurde, nicht nur aromatische Samen. Nein, auch die Fasern der Pflanzenstängel wurden wegen ihrer außergewöhnlichen Länge und Robustheit geschätzt. Als Heilmittel gegen Rheuma, Malaria und andere Beschwerden wurde Hanf bereits in frühen chinesischen Schriften erwähnt.
Seinen Siegeszug um die Welt feierte der ursprünglich wohl aus Kasachstan stammende Hanf im Mittelalter auch als Material zur Herstellung von Waffen und als Rohstoff zum Produzieren von Papier. Die berühmte Gutenberg-Bibel wurde 1455 zum Beispiel auf Hanfpapier gedruckt. Hanfpapier ist immer dann die beste Wahl, wenn es auf Haltbarkeit ankommt. Deshalb werden auch Geldscheine bis heute auf Hanfpapier gedruckt.
Auch die Schifffahrt profitierte von den widerstandsfähigen Hanffasern. Seile und Segeltücher aus Hanf zeigten sich robuster (reißfester) gegenüber Wind, Regen und beißendem Salzwasser als Baumwolle und Flachs (Leinen). Baumwolle saugte so viel Regenwasser auf, dass die Segel zu schwer wurden und so mancher Mast unter der Last brach. Flachs hingegen verrottete verhältnismäßig schnell, wenn er ständig dem Salzwasser ausgesetzt war.
Warum Hanfsocken gut fürs Fußklima sind
Um zu verstehen, warum Hanf als Material für Strümpfe und Socken große Vorteile gegenüber Baumwolle hat, muss man zunächst wissen, was das Klima unserer Füße kennzeichnet. Zu den biologischen Gegebenheiten unserer Füße lässt sich sagen: Insbesondere die Fußsohlen beherbergen viele sogenannte ekkrine Schweißdrüsen. Die Rede ist hier von etwa 500 ekkrinen Drüsen pro Quadratzentimeter. Aus diesen geben wir Schweiß ab, um mit nacktem Fuß nicht auf dem Untergrund, den wir beschreiten, wegzurutschen. Wichtig: Dieser Schweiß dient also nicht der Wärmeregulation unseres Körpers, gleichwohl sich seine Ausschüttung mit zunehmender Temperatur erhöhen mag.
Allerdings sind wir in unserer Lebenswelt kaum noch barfuß unterwegs. Im Gegenteil: Unsere Füße stecken meist von morgens bis abends in Strumpf- und Schuhwerk. Das beengt nicht nur ihre Bewegungsfreiheit, sondern beeinträchtigt auch die gesunde und natürlicherweise im Gleichgewicht befindliche Hautatmung. Schuhe und Strümpfe verändern quasi das natürliche Hautklima – mit der häufigen Folge, dass sich der Schweiß staut und schnell übel zu miefen beginnt. Betroffene haben entsprechende „Stinkefüße“.
Um solchen Schweißfüßen vorzubeugen oder diese erfolgreich zu bekämpfen, kommt es deshalb auf das perfekte Material von Strümpfen und Schuhen und dessen optimaler Verarbeitung an. Hanf ist von Natur aus besonders atmungsaktiv und saugt bis zu 60 Gewichtprozent Flüssigkeit auf. Anders als Baumwolle vermag Hanfgewebe es jedoch, diese Flüssigkeit schnell von der Haut fortzutransportieren, was einem Schweißstau entgegenwirkt. Hanf dient demzufolge als wirksamer Geruchsregulierer.
Zum anderen sind es die anbautechnischen Gegebenheiten der Pflanze, die sie besonders hautfreundlich machen: Hanf kann schon beim Anbau andere Eigenschaften vorweisen als Baumwolle, die dazu führen, dass sein Anbau weniger Schadstoffe benötigt. Von Natur aus ist die Hanfpflanze nämlich recht unempfindlich gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Wer Hanf anbaut, braucht deshalb kaum bis keine Schädlingsbekämpfungsmittel (Insektizide) einzusetzen. Und auch die Tatsache, dass Hanf relativ dicht wächst und schädlichem Unkraut somit keinen Lebensraum überlässt, verringert den Einsatz von Unkrautbekämpfungsmitteln (Pestizide) enorm beziehungsweise macht diesen unnötig. Da nach der Ernte die tief im Erdreich sitzenden Wurzeln des Hanfs meist in der Erde verbleiben und praktisch als Dünger für nachfolgende Bepflanzungen dienen, wird der Einsatz von künstlichem Dünger auf diesem Stückchen Land fürs Erste hinfällig.
All diese positiven Anbaubedingungen führen dazu, dass Hanf nicht nur als nachwachsender Rohstoff, sondern auch als recht unbelasteter, sprich: frei von Schadstoffen, Rohstoff gilt – der dank seiner guten Öko- und Klimabilanz zu ebenso unbelasteten Strümpfen verarbeitet werden kann. Natur pur für die Haut, was will der Verbraucher mehr?
Hanfsocken – viele Hersteller, viele Modelle
Mit der Renaissance, die die Hanffaser seit den 1990er-Jahren als Textilfaser erlebt, mehren sich die Anbieter von entsprechender Hanfbekleidung. Inzwischen gibt es Dutzende Hersteller von Hanfsocken, die Socken aus einem Großteil Hanf und (wegen der besseren Passform) einem kleinen Anteil elastischer Fasern produzieren. Es gibt deshalb auch unzählige Modelle von Hanfsocken – für Mann, Frau und Kind.
An kalten Tagen hüllt man seine Füße am besten in kuschelige Socken aus Hanffrottee oder Hanfplüsch. Bei wärmeren Temperaturen sind glatte, dünnere und dank ihrer komfortablen Trageeigenschaften und Materialbesonderheiten kühlende Hanfsocken die bessere Wahl – letztere sind in der Geschäftsvariante auch dann zu empfehlen, wenn man im Büro mit Anzug und entsprechenden Businessschuhen unterwegs ist – Merke: Nichts zerstört den seriösen Look mehr als das unpassende paar Socken, das zwischen Schuh und Hosensaum hervorlugt!
Hanfsocken – die perfekte Naturfaser perfekt pflegen
Aus der besonderen Beschaffenheit der Hanffaser ergibt sich ein besonderer Umgang zur Pflege von Hanfgeweben. Während die Hanffaser Flüssigkeit aufnimmt, quillt sie auf. Die Hohlräume in ihr vergrößern sich, so dass sich darin Waschmittel, insbesondere die fein gemahlene Kieselgur, die als Rieselhilfe in vielen Waschpulvern steckt, festsetzen kann, was auf Dauer das Gewebe zerstört: Es wird brüchig und verrottet schneller. Deshalb sollte man Hanfgewebe nur schonend reinigen – und ausschließlich mit flüssigen Waschmitteln, die naturgemäß keine Rieselhilfe benötigen.